Hilfe – Mein Rohr tropft – Wasserschaden

Wasserschaden (Rohrbruch)

Vor einem Wasserschaden (Rohrbruch) hatte ich immer die größte Panik. Wenn Wasser erstmal läuft, dann ist es nur schwer aufzuhalten, zumindest für einen normalen Hausbesitzer.

Es kann riesigen Schaden verursachen. Angefangen bei der Ausstattung bis hin zur Vernichtung von irgendwelchen wichtigen Unterlagen.

Der Ort des Geschehens (Wasserschaden)

Unser Haus ist aus dem Jahr 1970. Die Wasserleitungen sind aus der gleichen Zeit. Nach 50 Jahren kann es also mal vorkommen, dass ein Wasserrohr durchrostet. Eigentlich hätten wir sie beim Kauf tauschen müssen, aber leider war nicht genug vom lieben Geld da. 🙂

Wir haben im Keller einen kleinen Heizungsraum, denn wir auch als Waschküche und Trocknungsraum für Wäsche nutzen. Die Wasser- und Heizungsrohre verlaufen in diesen Raum frei und sind nicht im Putz versteckt.

Wenn nasse Wäsche dort aufgehängt wird, dann können die Rohre schon mal feucht werden, weil sich dort Kondenswasser absetzt. Teilweise können sich sogar richtige Wassertropfen bilden.

Zwei Wochen vor unserem diesjährigen Sommerurlaub wollte ich eines Sonntagmorgens zur Dusche, die sich ebenfalls in dem Raum befindet und war ein wenig überrascht was ich dort entdeckte.

An einer Stelle der Wasserleitung hing ein gelber Wassertropfen. Es trocknete zu dem Zeitpunkt keine Wäsche und auch die übrigen Rohre waren trocken.

Die Farbe des Wassertropfens machte mich stutzig. Auf dem Fußboden fand ich zusätzlich noch eine nasse Stelle und dann war mir klar was hier passiert.

Die Wasserleitung ist durchgerostet

Panisch habe ich erstmal überlegt was ich jetzt mache. Sollte ich selbst versuchen das Rohr provisorisch abzudichten? Sollte ich sofort einen Notdienst anrufen?

Klar war nur, dass das vor dem Urlaub noch repariert werden musste.

Nach dem ersten Schock habe ich mir überlegt, dass ich erstmal die nächste Stunde beobachte wie stark das Wasser tropft.

Also erstmal Wassereimer drunter und Teetrinken :-).

Zum Glück hat es nicht so stark getropft, so dass ich nachts nicht den Wecker stellen musste, um den Eimer  zu leeren.

Abwicklung des Wasserschadens mit der Versicherung

Parallel zum Wassereimer-Provisorium habe ich die 24-Stunden Hotline der Wohngebäudeversicherung (*) angerufen.

Die Dame war ziemlich entspannt, dass ich vom tropfenden Rohr berichtet habe und nicht dass mein Haus brennt oder GAS-Geruch zu vernehmen war. 🙂

Sie hat mich dann auf den nächsten Arbeitstag vertröstet und mich gebeten das dann mit meinem lokalen Berater zu klären.

Am nächsten Morgen habe ich dann bei der lokalen Argentur der Wohngebäudeversichrung (*) angerufen. Die Dame war extrem nett und über mein Anliegen nicht verwundert. Sie hat nur nochmal geprüft, ob Wasserschäden in meiner Versicherungspolice enthalten sind.

Dann hat sie mich aufgeklärt wie der Schaden nun abgewickelt wird.

Als erstes sollte ich mir einen Handwerker suchen, der den Schaden repariert. Leider konnte sie mir keine Empfehlung für einen geben.

Nach der Reparatur sollte ich die Rechnung vom Handwerker einreichen und die Versicherung würde mir das Geld dann erstatten.

Alternativ könnte ich mit dem Handwerker ausmachen, dass er die Rechnung direkt an die Versicherung stellt, falls ich das Geld nicht vorstrecken kann.

Reparatur des Wasserschadens

Zum Glück war mir ein bewährter Wasserinstallateur bekannt, der bei mir früher schon mal den Wasserspeicher getauscht hat. Er hat erstmal nach dem Ausmaß des Schadens gefragt. Kurz vor Feierabend kam er vorbei, um sich ein Bild über die notwendigen Massnahmen zu machen.

Einen Tag später war der Schaden dann behoben, indem er eine Schelle um das Rohr gemacht hat. Das ganze hat vielleicht 10 Minuten gedauert. Also alles relativ schmerzlos.

Entstehung eines Rohrbruchs

In einer kleinen Unterhaltung mit dem Wasserinstallateur habe ich dann erfahren, dass ein Wasserrohrbruch in der Regel immer so anfängt wie bei mir. Das Rohr rostet durch und hat erstmal eine ganz kleine Undichtigkeit. Dann tropft es erstmal eine längere Zeit ganz gering.

Mit der Zeit wird es logischerweise immer stärker. Bei offen liegenden Rohren wie in meinen Heizungskeller entdeckt man den Schaden normalerweise sehr früh. Sind die Rohre in der Wand, dann bemerkt man den Schaden erst durch eine nasse Wand. Aber auch dann braucht man nicht befürchten, dass das Haus in zwei Stunden unter Wasser steht. Es kann sogar vorkommen, dass sich an der Wand Schimmel bildet, wenn der Schaden lange nicht entdeckt wird.

Meine Lehre aus dem Wasserschaden

Bei alten Rohrleitungen sind Schäden nicht zu vermeiden. Um davon nicht überrascht zu werden, empfehle ich Ihnen im VORFELD als Vorbereitung folgendes zu machen. Sie sind dann im Klaren wie Ihre Versicherung Schäden abwickelt und können dann vielleicht direkt handeln.

  •  Mit der Versicherung klären, dass Wasserschäden mitversichert sind. Falls sie nicht mitversichert sind und Sie alte Rohre haben, dann sollten Sie über eine Erweiterung der Versicherung nachdenken.
  • Mit der Versicherung klären wie ein Wasserschaden abgewickelt wird. Muss der Schaden im Vorfeld gemeldet werden, muss sich das jemand von der Versichrung zuvor anschauen oder dürfen Sie direkt einen Handwerker organisieren?
  • Gibt es finanzielle Obergrenzen seitens der Versicherung?
  • Muss der Schaden dokumentiert werde und in welcher Form?
  • Mit der Versicherung klären, ob sie mir Handwerkern zusammenarbeitet, die man für eine Schadensbehebung nehmen muss. Lassen Sie sich in dem Fall vielleicht eine Liste mit Kontaktdaten zukommen.
  • Sich mal nach guten und zuverlässigen Handwerkern in der Nähe erkundigen. Dazu sollten Sie sich mit Ihren Nachbarn austauschen.

Fazit

Obwohl ein Wasserschaden sehr unangenehm ist, braucht man normalerweise keine Panik zu haben. Eine Flutung des Hauses ist unwahrscheinlich. Es bleibt genug Zeit, um eine Reparatur zu organisieren.

Sind Wasserschäden in der Wohngebäudeversicherung (*) enthalten, dann bekommt man sogar den Schaden ersetzt.

Bei mir mussten zum Glück nicht die Wände aufgerissen werden und auch nichts neu gefliest werden. Das wäre dann nämlich eine größere Sauerei gewesen, aber selbst dann würde die Versicherung den Schaden bezahlen.

Wenn Sie alte Rohrleitungen haben, dann lassen Sie sich von einem Rohrbruch nicht überraschen. Lernen Sie aus meinen Erfahrungen und treffen vielleicht ein paar Vorkehrungen in Form von ein paar Telefonaten.

Falls Sie bereits einen  Wasserschaden hatten, würde es mich interessieren, wie Ihre Versicherung sich verhalten hat. Lief es so reibungslos wie bei mir oder gab es Schwiergkeiten in der Abwicklung des Schadens? Schreiben Sie Ihre Erfahrungen einfach in die Kommentare.

 

4 Comments

  1. Hallo Johannes,
    vielen Dank für diese informative Website, die mir beim Kauf unseres Hauses gute Dienste geleistet hat.

    Ich möchte folgendes Beitragen:
    Unser Haus ist Baujahr 1976, steht am Hang in zweiter Reihe. Unsere Abwässer müssen mit einer Hebeanlage, die sich in einem Sammelschacht direkt neben dem Haus befindet, über 40m und etwa 4m Höhenunterschied zur Straße hochgepumpt werden. Diese Anlage ging um die Weihnachtstage 2018 kaputt, nachdem wir dort noch kein Jahr gewohnt haben.

    Der Notdiensteinsatz (Saug/Spülwagen) und verbundene Kosten von 1700 Euro am Sonntag (Sonn- und Feiertagszuschlag 100%) dem 30.12 (da wurde der Schaden sichtbar, da die Toiletten vollliefen) hat die Wohngebäudeversicherung nicht übernommen, da es sich nicht um eine Verstopfung im klassischen Sinne handelt, sondern um einen Ausfall einer nicht mitversicherten Anlage.

    Die Pumpensteuerung (von 1976) war defekt und die Pumpe gleichen Baujahres zog zu viel Strom. Die Pumpensteuerung wurde notdürftig überbrückt, denn solche Abwasser-Tauchpumpen werden nur nach Auftrag gefertigt und liegen normalerweise nicht auf Lager. Etwa neun Wochen nach dem Ausfall wurde eine neue Pumpe samt Steuerung installiert. Das hat noch mal etwa 8000 Euro gekostet.

    Meine Lehre daraus:
    Die alte Pumpe hätte ich bei den Kaufpreisverhandlungen als Verhandlungsmasse geltend machen können.
    Ich hab mir den Pumpenschacht von den alten Besitzern nie zeigen lassen, denn dann hätte ich an den total „ausgeblühten“ und vergammelten Steigeisen im Schacht gesehen, dass der Schacht seit vielen Jahren nicht geöffnet und auch keine Wartung an der Pumpe durchgeführt wurde.
    Bei Abwasserhebeanlagen lohnt es sich, vor dem Kauf genau nachzufragen. Wenn es eine sehr alte Anlage ohne Wartungshistorie ist, sollte man für ein EFH pauschal 10000 Euro abziehen.

    Es geht aber noch weiter.

    Die komplette Abwasserverrohrung im Haus ist nicht fachgerecht durchgeführt worden. Ich als Leihe konnte das nicht sehen. Ein Klempnermeister hat bei Begutachtung dann aber davon Fotos „für die Innung“ gemacht, weil es so miserabel verlegt wurde. Die Toilette im Hauptbad ist zum Beispiel mit einem 87° T-Stück an die horizontale Abwasserhauptleitung angeschlossen. Normal ist, dass man im 45° Winkel in eine horizontale Leitung im Fluss der Strömungsrichtung einleitet. Bei uns „plumst“ alles runter in die Horizontalleitung, sammelt sich und wird beim Spülen zu beiden Seiten der Leitung weggespült. Die Vorbesitzer haben 20 Jahre mit dieser Lösung gelebt. Und meine Frau und ich haben uns noch gewundert, dass die ehemalige Hausherrin bei einem Besichtigungstermin das Gästeklo benutzt hat. Dies ist das einzige Klo was funktioniert. Die ständigen Verstopfungen haben uns zu einem kompletten Austausch der HT-Abwasserrohre gezwungen. Kosten noch mal etwa 2000€. Leider macht es keinen Sinn Klage einzureichen, da man den Vorbesitzern vor Gericht das arglistige Verschweigen dieses Mangels nicht wirklich nachweisen kann.
    Ich kann nur jedem empfehlen, einen Gutachter mit Ahnung von Heizungs- und Sanitäranlagen zur Besichtigung mitzunehmen!
    Die Verstopfungen aufgrund der schlechten Verrohrung, Videoinspektion und mechanische Rohrreinigung wurden von der Wohngebäudeversicherung anstandslos bezahlt und beliefen sich (bei drei Einsätzen) auf bereits zwei Jahresbeiträge der Wohngebäudeversicherung. Mein Rat ist, unbedingt eine erweiterte Wohngebäudeversicherung abzuschließen, die Verstopfungen mit einschließt.

    1. Hallo Roland,
      vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar.
      Ihre negativen Erfahrungen sind hier für die Besucher Gold wert.
      Die Beschreibungen zeigen, dass man übergründlich vorher alles prüfen sollte.
      Angefangen bei Kleinigkeiten wie Türschloss, Lichtschalter, Fenstergriffe bis hin zu den ganz großen Kostentreibern wie in ihrem Fall.
      500€, die man in einen Gutachter vor dem Kauf investiert, können einem viel Ärger ersparen.

      Beste Grüße
      Johannes

  2. Hallo!

    Brauche mal ganz dringen Hilfe!War so intelligent den Abfluß der Spule mit Wachs dicht zu machen…
    Hab ein Kerzenglas mit heißem Wasser ausgespult um es von Wachsresten zu befreien, in der Spule…
    Hab schon literweise Drano versenkt ohne erfolg…heißes Wasser dringt nicht mehr durch bis unten hin.
    Weiß jemand Rat??

    Danke,Joens.

    1. Hallo Joens,

      ich würde es mit einer manuellen Spirale für ein paar Euro aus dem Baumarkt versuchen.
      Besser natürlich eine große elektrische, die gibt es bei uns im Baumaschinenverleih zum Ausleihen. Die haben auch verschiedene/wechselbare Aufsatzspitzen,
      damit kommt dann normalerweise durch alles durch.
      Wenn das nicht hilft, dann muss ein Profi ran.
      Versicherungen springen hier nicht ein. Sie greifen in der Regel nur bei Folgeschäden.

      Für den privaten Gebrauch gibt es schon Geräte für unter 100€ (https://amzn.to/32VoRw7).
      Wenn man Patz im Keller hat und den Nachbarn in der Not aushelfen möchte, könnte man sich sowas zulegen.

      Grüße
      Johannes

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